Immer mehr Anbieter erkennen nach Jahren des Booms das kostenlose Angebote im Web nicht
finanzierbar sind. Reine Werbe-finanzierte Dienste verschwinden nach und nach von der Bildfläche. Beliebte Web-Seiten
gehen zunehmend dazu über, für ihre Leistungen von jedem Nutzer Geld zu verlangen. Doch die digitalen
Zahlmöglichkeiten sind noch nicht voll ausgereift.
Lange war es bekannt: auf Banner wird nur noch in 2% aller Fälle geklickt. Und doch wollte eine ganze Branche
ausgerechnet damit ihr Geld verdienen. Das konnte doch nur schiefgehen. Der Fall kam früher als gedacht, die
Branche steckt in der Krise.
FAZ, T-Online, Britannica.com und Web.de sind einige von den großen, die mit dem Gedanken spielen, sich ihre
Inhalte und Dienste künftig bezahlen zu lassen. Von den Nutzern. Napster ist ein anderes populäres Beispiel, wo sich
die Freiheit im Internet nicht mit wirtschaftlichen Überlegungen vereinen lässt. Unter den Anbietern kostenlosen
Speichers, die bei Erscheinen von StarHTML 3 im März 2000 gelistet waren, haben mindestens 5 inzwischen den Dienst
aus Finanzierungsgründen eingestellt.
Aus Sicht der Nutzer wäre es eine Zumutung, wenn beispielsweise Nachrichten- und Wissensquellen nur noch gegen
Geld verfügbar wären. Es ist gerade einer der Vorteile des Internets, das zahllose Informationen schnell und
zuverlässig erreichbar sind. Dies würde durch die Finanzierungsnöte der Wirtschaft empfindlich beschädigt werden.
Die Zahlungsmöglichkeiten übers Internet sind dabei heutzutage weder sicher noch zuverlässig. Damit nicht
jedes Internet-Angebot sein eigenes Zahlungssystem entwicklen muss, gibt es dafür spezielle Anbieter. Bei diesen melden
sich Anbieter und Kunden an. Die persönlichen Daten des Kunden (Bankverbindung etc.) hat nur der Anbieter des
Zahlungssystems, beim Internet-Angebot muss der Kunde dann lediglich seine Daten vom Zahlungssystem eintragen, meist
eine einfache Nummer kombiniert mit einem Passwort.
Das höchste Manko dieser Systeme: Bevor man Kleinstbeträge (denn mehr ist bei Internet-Angeboten kaum fällig)
komfortabel mit einem Klick zahlen kann, muss man sich beim entsprechenden Zahlungssystem-Anbieter anmelden. Und deren
Verbreitung ist sehr gering, so dass mit einer Anmeldung nur wenige Internet-Angebote zugänglich sind.
Hinzukommt, dass viele Zahlungssysteme die Installation einer speziellen Software erfordern oder den Besitz eines
Handys. Und dann wäre da noch die Trägheit der Masse, die die weitere Verbreitung der Zahlungssysteme verhindert.
Bis geklärt ist, wie jedermann komfortabel und sicher übers Internet bezahlen kann, haben die rein Werbe-finanzierten
Internet-Dienste ein großes Problem.
Quellen / mehr Infos:
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