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Wohl jeder kennt die Geschichte Microsofts, angefangen 1975 mit der Garage William Henry "Bill" Gates III., bis hin zum aktuellen Kartellrechtsprozess. Und nun soll diese "Verwirklichung des amerikanischen Traumes" ein Ende finden. Microsoft soll zweigeteilt werden. Zurecht? Und was kommt dann?

OK, ich gebe es zu: Ich bin gewohnheitsmäßiger Microsoft-Gegner, was aber nicht heißt, dass ich Bill Gates mit einer Torte bewerfen würde. Ich habe vor einigen Jahren Gates' Buch "Der Weg nach vorn" gelesen und war beeindruckt. Der Mann hat eine wirklich interessante Vorstellung von der Zukunft der Menschheit. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Der Leitspruch Microsofts besagt sinngemäß, dass es das Ziel der Firma ist, dass irgendwann in jedem Büro und jeder Wohnung ein Computer steht. Da Microsoft (hauptsächlich) Software produziert, liegt der Gedanke nahe, dass damit folgendes gemeint ist: Microsoft-Software auf der ganzen Welt in allen Computern zu verbreiten. Dieses Ziel hat die Firma fast errreicht.

Im Lexikon Microsofts "Encarta 99" steht zur Verbreitung des Microsoft-Betriebssystems:
"Microsoft begann in der Folge, auch andere PC-Hersteller von MS-DOS zu überzeugen und machte es so zu einem De-facto-Softwarestandard für PCs. Microsofts Zusammenarbeit mit IBM während der achtziger Jahre rief das weltweit erste Massenmarkt-Phänomen in der Computerindustrie hervor. Die Akzeptanz von MS-DOS als Softwarestandard für die PC-Industrie (derzeit läuft es weltweit auf über 100 Millionen Computern) begründete Microsofts immer wichtiger werdende Führungsposition in der Industrie.
"Microsoft Corporation", Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie. (c) 1993-1998 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten."

Dieser Text verschweigt einiges, was vor einigen Monaten zu dem Kartellrechtsprozess führte: Microsoft verlangte von Herstellern der Personalcomputer keine anderen Betriebssysteme zu verkaufen, und lieferte im Gegenzug das begehrte MS-DOS. (So läuft das teilweise bis heute weiter.) DOS wurde bereits damals von Microsoft zum Standard erklärt. Anschließend wurde von Apple die Technik der Fenster "geklaut", denn auf dem Macintosh war diese zuerst zu finden. Microsoft brachte Windows 1.0, Windows 2.0 (in beiden konnten die Fenster noch nicht verschoben werden) und schließlich Windows 3.1, dass "letzte 16-Bit-Betriebssystem" Microsoft's.

Windows 95, Windows 98 und Windows 2000 werden von Microsoft als 32-Bit-Systeme bezeichnet, in Wirklichkeit sind diese Systeme allesamt noch zum Teil 16-bittig, aus Kompatibilitätsgründen, wie Microsoft sagt.
Was möglich ist, wenn nicht auf Kompatibilität geachtet wird, zeigt BeOS sehr eindrucksvoll. Dieses Betriebsssystem der Firma Be wurde seit 1990 entwickelt, die innovativen Eigenschaften vieler Betriebssystem wurden übernommen. Was herausgekommen ist, können Sie selbst asuprobieren: Die "Personal-Edition" ist kostenlos, der Hersteller Be pleite. BeOS besitzt eine überwältigende Performance. "Doch wie immer siegt nicht das Gute, sondern Microsoft."

Trotz der Visionen Gates' hat seine Firma die Internet-Revolution fast verschlafen. Microsoft musste den Vorpsrung seiner Gegner einholen und tat das wiedereinmal mit unschönen Methoden. Paradebeispiel: Der Microsoft Internet Explorer. Er war seinem Rivalen von Netscape zunächst leistungsmäßig unterlegen, und so wurde er kurzerhand kostenlos vertrieben. Netscape zog zwar nach, der IE jedoch wurde in Windows 98 (und viele Anwendungen aus dem Hause Microsoft) "integriert" und hat heute einen Marktanteil von etwa 70%. Inzwischen schlägt er Netscape auch in der Qualität.

So kam es 1999 zu dem Kartellrechtsprozess. Bill Gates und seine Mannen verteidigten sich wacker, doch bereits in der Fakten-Sammlung des Richters deutete sich die Verurteilung Microsofts an.
Microsoft wurde verurteilt, das Strafmaß: Zweiteilung. Wie erwartet ging Microsoft in Berufung und das Urteil wurde ausgesetzt. Das Verfahren wurde direkt zum obersten Gerichtshof der USA weitergeleitet, der lehnte es jedoch ab. Per Losverfahren wurde im August 2001 eine neue Zivilrichterin für den Prozess bestimmt. Dieses Verfahren dauert noch an.

Was passiert, wenn Microsoft zwei- oder dreigeteilt wird? Viele Experten meinen, dass die Macht Microsoft's dadurch nicht gemindert wird, oder gar steigt. Schließlich trennen sich heute bereits viele Computer-Firmen freiwillig in verschiedene Geschäftsbereiche, um die Produktivität zu erhöhen.

Quellen / mehr Infos:

 
 

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